Wie kommen Sie zu dem Thema „Glück“?
Mein Bestreben war und ist, dass der Schulbesuch Freude macht. Die Einführung des Schulfaches Glück klingt vielleicht auf den ersten Blick exotisch. Doch bei näherer Betrachtung wird deutlich, dass es die Hauptaufgabe der Schule, die Vorbereitung auf ein gelingendes Leben, erfüllen soll. Ein glücklicher Mensch ist ein wirksamer Gestalter seines Lebens, der für sich Sinn gefunden hat und achtsam mit sich, seinen Mitmenschen und der Natur umgeht. Glückliche Schüler streiten weniger, sind kreativer, lernen leichter und wissen, worauf es im Leben wirklich ankommt.
Das Schulfach Glück entspricht auch den Maßgaben der Weltgesundheitsorganisation, die alle Institutionen auffordert, einen Beitrag zum körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefinden der Menschen zu leisten. Je früher wir anfangen, die Persönlichkeit durch das Vermitteln von positiven Haltungen und Einstellungen zu stärken, desto größer ist die Chance, Wohlbefinden zu erlangen.
Ist dieser pädagogische Ansatz für alle Schulen geeignet? Also auch für Universitäten?
Ja, denn Bildung im Humboldtschen Sinne heißt, sich die Welt zu erobern und einen Platz darin zu finden. Das gelingt weniger über Auswendiglernen, sondern vor allem durch freudvolles Entdecken des Lebens und der eigenen Fähigkeiten. Wir müssen aufhören, die Lernenden wie Fässer zu betrachten, die mit Wissen aufgefüllt werden und stattdessen in ihnen die Fackel der Erkenntnis entzünden und sie begeistern.
Sind Sie glücklich?
Ich folge dem Rat des bekannten Psychotherapeuten Viktor E. Frankl : „Je mehr der Mensch nach dem Glück jagd, desto mehr vertreibt er es. Was er in Wirklichkeit sucht, ist ein Grund zum Glücklichsein, und wenn er ihn findet, stellt sich das Glück von alleine ein“.
Durch meine Familie, meine Freunde und meine Arbeit entdecke ich jeden Tag viele guten Gründe zum Glücklichsein..
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